Integrative Körper- und Gestalttherapie
Die Gestalttherapie gehört zu den humanistischen Therapieformen und entstand Mitte des 20. Jahrhunderts aus der Tiefenpsychologie. Der Begriff „Gestalt“ bezieht sich auf die Themen und Muster, die oft unterhalb unseres bewussten Erlebens liegen und unser Denken sowie Handeln beeinflussen. In der Gestalttherapie wird ein Raum der Wertschätzung und Achtsamkeit geschaffen, in dem diese Themen zur Sprache kommen und Veränderung ermöglichen.
Die therapeutische Beziehung als zentraler Aspekt
Ein zentraler Aspekt ist die „therapeutische Beziehung“, die als tragfähiger Raum für den gesamten Prozess dient. Sie zeichnet sich durch eine offene, wertschätzende und akzeptierende Haltung des Therapeuten aus.
Fokus auf das „Hier und Jetzt“
Der Fokus auf das „Hier und Jetzt“ in der Gestalttherapie bedeutet, dass die Therapie auf das gegenwärtige Erleben des Klienten ausgerichtet ist, statt sich in der Vergangenheit oder Zukunft zu verlieren. Es geht darum, sich vollständig auf den Moment zu konzentrieren und die aktuellen Gefühle, Gedanken, Körperempfindungen und Reaktionen bewusst wahrzunehmen.
Im „Hier und Jetzt“ wirst Du ermutigt, das zu spüren und zu benennen, was gerade im Augenblick passiert – sowohl in der therapeutischen Beziehung als auch in seinem eigenen Leben. Das ist besonders wertvoll, weil viele unbewusste Muster und Konflikte oft aus den Erfahrungen der Vergangenheit stammen, die in der Gegenwart immer noch Einfluss haben. Durch den Fokus auf den Moment können alte Prägungen oder Blockaden bewusst gemacht und verändert werden.
In der Praxis bedeutet das beispielsweise, dass Du nicht nur über vergangene Ereignisse spricht, sondern auch beschreibst, wie Du Dich in der Sitzung oder in bestimmten Situationen fühlst, was Du denkst und wie Dein Körper auf diese Gefühle reagiert. Das kann dazu führen, dass Du neue Einsichten über Dich selbst gewinnst und Deine Verhaltensmuster besser verstehst – was die Grundlage für echte Veränderung bildet.
„Von der Psychotherapie erwartet man, dass sie Menschen anpasst und sie wieder in das gesellschaftliche Joch einspannt. Gestalt versucht, angepasste Menschen, die in ihrem Joch nicht zufrieden sind, wieder auf eigene freie Füße zu stellen.“ Bruno- Paul de Roeck